Karl-Neuhof-Denkmal
Karl-Neuhof-Denkmal
Karl Neuhof lebte mit seiner Familie im benachbarten Frohnau und war Mitglied der Glienicker Ortsgruppe der KPD, der Roten Hilfe Deutschlands und im Arbeitersportverein „Fichte.“ Während der Zeit des Nationalsozialismus erfolgte der Widerstand in Glienicke in der Illegalität. Über Neuhof entstanden Verbindungen zu namhaften Widerstandsgruppen und Antifaschisten in der Region. Als Kaufmann im Getreidehandel tätig, wurde Neuhof schließlich selbstständiger Getreidehändler. So konnte er auf diesem Wege eine Erwerbslosenküche in den 1930er Jahren während der Zeit der Weltwirtschaftskrise in Glienicke unterstützen.
Neuhofs Widerstand gegen den Hitlerfaschismus und seine jüdische Herkunft führten schließlich am 10. Februar 1943 zu seiner Verhaftung und er wurde am 15. November 1943 im Alter von 52 Jahren im Konzentrationslager Sachsenhausen ohne Prozess und ein Urteil ermordet.
Die Glienicker Schule trug von 1959 bis 1990 den Namen „Karl Neuhof“. 1967 wurde am alten Schulgebäude eine Karl-Neuhof-Gedenkstätte errichtet, die seit 1977 unter Denkmalschutz stand. Mit Eröffnung des neuen Schulgebäudes 1979 wurde die erste Gedenkstätte abgebaut und in unmittelbarer Nähe im Jahre 1980 des jetzigen Gedenksteins aufgestellt, auf den der Denkmalschutz der alten Anlage überging.
In Anlehnung an Neuhofs Aktivitäten im Arbeitersportverein „Fichte“ fanden in Glienicke während der DDR-Zeit die „Karl-Neuhof-Gedenkläufe“ statt.
Zu Neuhofs Ehren und als Mahnung wurde vor seinem letzten Wohnsitz in Berlin-Frohnau in der Zeltinger Straße 65 im Jahre 2011 ein Stolperstein verlegt.
Fotos und Text: Archiv/Joachim Kullmann