Ein Themenschwerpunkt der 1. Bürgerwerkstatt war der ÖPNV, hier wünschen sich die Glienicker vor allem günstigere Tarife.© Gemeinde Glienicke/NordbahnBesonders wichtig sind den Bürgern Radschnellwege in Richtung Berlin und Hohen Neuendorf, mehr Einbahnstraßen im Wohnviertel Sonnengarten sowie Tempo 30 im gesamten Ort. Ganz oben auf dem Wunschzettel der Glienicker stehen jedoch die Tarifanpassungen im ÖPNV. Glienicke in den B-Bereich der BVG einzuordnen, das würde für viele das öffentliche Nahverkehrsangebot attraktiver machen. Außerdem sei eine engmaschigere Bustaktung wünschenswert. Welche Forderungen aus dem Workshop am Ende umgesetzt werden können, entscheidet die Politik. "Die Ideen sollen geschärft und die Gewichtung mit der Politik diskutiert werden", erläuterte Nils Scheffler vom Büro Urban Expert das weitere Vorgehen. In das Konzept der Planer fließen neben den Bürgerwünschen unter anderem auch Erhebungen aus der aktuellen Verkehrssituation, die Gegebenheiten vor Ort sowie die Ergebnisse der Haushaltsbefragungen mit ein, die im Vorfeld stattgefunden haben.
Ein guter Zeitpunkt für Neues
Aber auch Vorschläge, die einst von der "AG Verkehr" und im Rahmen des Lärmaktionsplans ausgearbeitet wurden, sollen bei der Konzeption des neuen Verkehrsmodells Berücksichtigung finden. "Wir haben uns alles angeschaut", versicherte Stadtplaner Jens Rümenapp vom Gertz Gutsche Rümenapp. Die Mobilität stünde vor neuen Herausforderungen und vor einer Umbruchsituation. Nach Ansicht der Experten sei daher ein guter Zeitpunkt für neue Projekte.
© Gemeinde Glienicke/NordbahnDie Planer nutzten die Veranstaltung in der Mensa der Grundschule auch, um ihre Ziele sowie erste Ergebnisse ihrer Analysen vorzustellen. Übergeordnetes Ziel sei ein gemeindeübergreifendes, gesamtheitliches Konzept für die vier S-Bahn-Gemeinden Glienicke/Nordbahn, Hohen Neuendorf, Birkenwerder und Mühlenbecker Land zur Verringerung des CO2-Ausstoßes. Weiter strebt man eine bessere Erreichbarkeit der Orte an, möchte die Verkehrsabläufe sicherer machen aber auch den Verkehr reduzieren, Angebote im öffentlichen Personennahverkehr sollen ausgebaut und ein regionales Radroutennetz entwickelt werden. "Wir wollen eine gemeinsame Strategie für die vier S-Bahn-Gemeinden entwickeln und kein Konzept für die Schublade", betonte Rümenapp.
Machen Sie mit!
Glienicker Bürgerinnen und Bürger sind weiterhin eingeladen, ihre Ideen und Anregungen zum Thema Verkehr und Mobilität mitzuteilen. Die Online-Befragung (bitte verwechseln Sie diese Möglichkeit nicht mit der Haushaltsbefragung zu Ihrem Mobilitätsverhalten; dies sind zwei getrennte Vorgänge) ist bis zum 15. Oktober freigeschaltet ist. Bisher haben über 280 Personen aus Glienicke an der Onlinebefragung teilgenommen, an der Haushaltsbefragung über 800.